: Unterm Strich
Es gibt Tage, da besteht die offizielle Nachrichtenlage in Sachen Kultur praktisch nur aus Naumann. Diesmal hat der Kulturbeauftragte der Bundesregierung eine Allianz der europäischen Kulturminister zur Beibehaltung der Buchpreisbindung angekündigt. Dies werde durch die deutsche Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union vom 1. Januar an noch unterstützt, sagte Naumann am Mittwoch abend in der Berliner Akademie der Künste (siehe auch Seite 2). Naumann verwies auf das deutsch-französische Gipfeltreffen in Potsdam, in dessen Schlußkommuniqué es heißt: „Angesichts der Wichtigkeit des Buches in der Gesellschaft unterstreichen wir, daß wir uns jedem Versuch widersetzen werden, die Buchpreisbindung in Frage zu stellen.“ Darüber hinaus habe Gerhard Schröder das Thema Buchpreisbindung zu einer „Herzensangelegenheit“ gemacht, „unterstützt von dem ehemaligen Buchhändler Joschka Fischer“.
Unter dem Stichwort „Kultur/Goethe“ findet sich noch die Nachricht, daß die Deutsche Bibliothek und das Goethe-Institut eine kulturpolitische Allianz gegründet haben. Ziel der Vereinbarung ist die Förderung des Informations- und Wissenstransfers sowie die Vermittlung der deutschen Sprache und Literatur im In- und Ausland. Das ist natürlich toll. Trotzdem entlassen wir Sie, Leserinnen und Leser, mit der Frage, ob wir nicht mal über ein neues Modell von Gegenöffentlichkeit nachdenken sollten.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen