: Lokalkoloratur
Sein Trainerstuhl ist kein Schleudersitz, sondern eher der in einer Rakete vor dem Start. Gerhard Kleppinger, Coach des FC St. Pauli, kann herunterzählen: „Three – Two – One – Ignition“. Genau drei Spieltage darf er den sogenannten Profis am Millerntor noch sagen, wo es langgeht. Dann ist Schluß, denn selbst drei Siege vor der Winterpause werden nicht ausreichen, um Kleppingers Arbeitsplatz zu sichern – hat doch sein Präsident und die oberste Willkür des Vereins, Heinz Weisener, am Donnerstagabend schon gedroht: „Ich kann nicht sagen: Mit neun Punkten ist er unser Mann.“ Für den Beginn der Winterpause kann sich Kleppinger daher schon mal nach Flügen zu schönen und sonnigen Reisezielen in aller Welt umtun, um dort seine Abfindung zu verprassen. Und muß endlich nicht mehr im tristen Hamburger Zweitliga-Alltag leiden. else
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen