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Krümmel bleibt umstritten

■ Untersuchung von Holz auf Tritium ohne Befund. Staatssekretär sieht keinen „Freibrief“

München/Kiel (AP) – In Bäumen aus der Umgebung des umstrittenen Kernkraftwerks Krümmel bei Geesthacht an der Unterelbe sind einer Studie zufolge keine ungewöhnlichen Anreicherungen von radioaktivem Tritium und Kohlenstoff-14 gefunden worden. Das Mitglied der Kommission zur Untersuchung der in der Gegend gehäuft auftretenden Leukämiefälle, Dietrich Harder von der Uni Göttingen, empfahl laut Focus, „die Strahlentheorie abzuhaken“ und nach anderen Ursachen der Blutkrebsfälle zu suchen. Hingegen erklärte der schleswig-holsteinische Staatssekretär Wilfried Voigt (Die Grünen), das Ergebnis sei „kein Freibrief für das Atomkraftwerk Krümmel“. Die Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch betonte, in den Baumscheiben sei durchaus eine signifikante Erhöhung von Tritium gefunden worden. Die Kommission hätte aber auf eine Abklärung verzichtet. Die Theorie, daß sich Tritium in Bäumen angereichert habe, sorgte Anfang der 90er Jahre für Aufregung. Laut Voigt vermuteten Wissenschaftler, es habe während der 80er Jahre in dem AKW einen schweren Störfall gegeben, der verheimlicht worden sei. Voigt erklärte, nach derzeitigem Kenntnisstand habe es keine schweren Störfälle gegeben.

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