: Seriöse und eindringliche Dokumentation –betr.: „Ein vergessener Skandal“, Stefan Reinecke über „Die Akte B.“, taz vom 9. 12. 98
Dank an die taz für den unübersehbaren Hinweis auf diese Doku. Die Autoren haben eine seriöse und zugleich eindringliche Dokumentation des „Falles Brunner“ erstellt. Hierbei haben sie sich – Gott sei Dank – nicht des fragwüridigen Stils eines Herrn ZDF-Knoo(?)p bedient, der ja so gerne „authentisches“ (zusammengeschnippeltes Wehrmachts-)Material auffährt, sondern sich aktueller Bilder der Schauplätze des (Un-)Wirkens des Alois Brunner bedient. Die Zusammenstellung von Aktenmaterial mit den Interviews von Überlebenden und Zeugen waren erschütternder als jedes Einblenden von Bildern, die mit zynischer Sprecherstimme kommentiert werden, wie es leider häufig der Fall in einschlägigen „Dokumentationen“ ist.
Dafür hat es sich gelohnt, bis ein Uhr in der Nacht durchzuhalten, und hinterher auch noch einen Leserinnenbrief zu verfassen! Schade, daß ein solcher Film, im Gegensatz zu zum Beispiel „Hitlers Helfern“, in der ARD erst um 23 Uhr gesendet wird, aber mit archaisch-pathetischen Bildern in Wochenschauästhetik (auch wenn sie – so muß man fairerweise sagen – durch einen Sprecher kommentiert beziehungsweise ad absurdum geführt werden) läßt sich wahrscheinlich einfach mehr Quote machen. Dorothee Blome-Müller, Bochum
Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.
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