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Ich hatte selbst mal einen vereiterten Finger –betr.: „Neues von der Kokken-Katze“, taz vom 14.12.98

Herr Sotscheck, jetzt reicht's! Pussy und ich sind nicht mehr gewillt, Ihre Katzenfeindlichkeit – die nur ein Ausdruck Ihrer geistigen Unselbständigkeit und Ihres Spießertums ist, denn wirklich freie Menschen können mit Katzen leben und umgehen, während Sie offensichtlich ein Hundemensch sind, einer, der auf Hierarchien besteht – hinzunehmen. Schon Ihr erster Artikel über die „Kokken-Katze“ hat Pussy sehr empört, denn Pussy hat auch schon Menschen blutig gekratzt, jedoch ohne die von Ihnen beschriebenen und sicherlich übertriebenen gesundheitlichen Folgen – mein Cousin mußte nur auf eine Tetanusspritze in die Notaufnahme –, und eine derartige Vereiterung, wie Sie es im ersten Teil Ihrer Horrorstory beschrieben, mit Penicellin und/ oder Antibiotika bekämpfen zu wollen, ist Schwachsinn, ich hatte selbst mal einen vereiterten Finger und habe mir den selbst angepiekst, den Eiter ausgedrückt, und fertig war die Sache. Sie hätten Ihrer Bekannten Aine ein ordentliches Quantum Whiskey einflößen sollen, dann selbst einen Schluck für Sie, einen über den Eiterherd und ein scharfes Messer mal kurz unters Feuerzeug halten, dann den Eiterherd anpieken und ausdrücken und nicht alle Schuld der Katze geben.

Pussy ist so sauer, daß sie einen Besuch in den Redaktionsräumen der taz vorschlägt [Benni Cocker, der Säzzerinnen-Hund, wedelt bei dieser Nachricht ganz aufgeregt mit seiner Rute. Katzen sind sein Lieblingsspielzeug! d.sin] – ich habe ihr erklärt, daß Sie in Irland sitzen, und so sind Sie vorerst sicher. Pussys Spielkameradin Ada – eine extrem verfressene Tigerkatze – ist ebenfalls sauer, Ada ist noch kampflustiger als Pussy und verbringt die Weihnachtsferien bei uns, Ada hat mir an Armen und Beinen schon extreme Bißwunden zugefügt, die jedoch nie zu solch merkwürdigen Ergebnissen führten wie bei Ihrer offensichtlich höchst schwächlichen Bekannten. Na ja, kein Wunder, wer Antibiotika schluckt, der fällt beim ersten Katzenbiß um. Hören Sie bloß auf, Storys über Katzen zu schreiben, Sie kennen weder den Charakter noch die Vorliebe dieser Lebewesen, die als Anarchisten geschaffen wurden. Nicht nur im Oxfam-Laden, auch in Lichterfelde- Süd sollten Sie sich bis auf weiteres nicht blicken lassen. [Wer will schon nach Lichterfelde-Süd? d.sin]Mit empörten Grüßen Pussy + Ada + Kerstin Witt, Berlin

Wir sprechen unser tiefempfundenes Beileid zum Tod der „Kokken- Katze“ aus.

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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