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Es geht um Geld und Leistung –betr.: „Ärztekammer kritisiert Gesundheitsgesetze“, taz vom 11. 12. 98

Politiker müssen sich für ihre Reden kritisieren lassen. Wenn der Standespolitiker Carsten Vilmar in der gesundheitspolitischen Debatte dieser Tage das böse Wort vom sozialverträglichen Frühableben gebraucht hat, kann dies nicht unwidersprochen bleiben unter Ärzten.

Es geht um Geld und Leistung und ihre Verteilung, schließlich kein neues Thema. „Wenn die Ressourcen begrenzt sind, werden auch die ärztlichen Leistungen begrenzt sein müssen“, hätte er argumentieren können. Was soll aber die Drohung? Welches Interesse kann der Präsident der Bundesärztekammer daran haben, die Ebene der sachlichen Diskussion zu verlassen und die polemische Ebene zu wählen in einer Zeit, wo das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Ärzteschaft immer wieder erschüttert und durch Fälle von Betrug und aktiver „Euthanasie“?

Ihre Worte, Herr Präsident, klingen wie ein Zitat des australischen Philosophen Peter Singer, Vertreter des puren Utilitarismus. Von einem Arzt hätte man sie nicht erwartet. Elisabeth Fries, Neuwied

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