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Silikone High-Tech-Version des Diaphragmas –betr.: „Chronik einer keuschen Liebe“, taz.mag vom 2./3. 1. 99

Ja, du warst wirklich auf der Suche nach dem Verhütungssaurier und damit genauso hinterm Mond wie die von dir konsultierte Frauenärztin, die ApothekerInnen und Pro Familia. Einige deiner Mitstreiterinnen sind schon lange umgestiegen! Es gibt doch „lea“, das „contraceptivum“ für die Frau des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Sozusagen die silikone High-Tech-Version des Diaphragmas, mit etlichen Vorteilen gegenüber diesem. Nicht nur, daß der Pearl-Index (in Verbindung mit spermizidem Gel!) höher liegt als der eines Diaphragmas, es kann im Gegensatz zu diesem über 48 Stunden hinweg getragen und benutzt werden – und ist somit für ausgiebige Wochenenden mit der neuen oder alten Liebe bestens geeignet! Und auch sonst birgt diese relativ neue Erfindung aus den USA, gerade für alte Diaphragma-UserInnen, deutliche Erleicherungen – zum Beispiel ist ein Cunnilingus auch für den Partner wieder ein Vergnügen, wird dieses doch nicht mehr durch den chem.-med. Geschmack des spermiziden Gels getrübt. Nachteil ist sicher der etwas höhere Preis (zirka 100 Mark bei einer Benutzungsdauer von sechs bis zwölf Monaten).

Aus deiner Unkenntnis kann dir jedoch kein Vorwurf gemacht werden, denn trotz etlicher Artikel und Notizen in den verschiedensten Frauenzeitschriften bleiben die beratenden ÄrztInnen und anderen Stellen eher ignorant. Die Gründe dafür sind vielfältig, die Omnipotenz der deutschen Pharmaindustrie ist sicherlich der entscheidenste! Anita Pape, Hamburg

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