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Bahn AG will Bahnhöfe im Osten „wiederbeleben“

■ Ostbahnhof und Bahnhof Lichtenberg werden erneut für fast 100 Millionen Mark umgebaut

Die Deutsche Bahn will die Bahnhöfe im Ostteil der Stadt „wiederbeleben“. Mit dem Umbau der Stationen Lichtenberg und Ostbahnhof, den die Bahn AG „Revitalisierung“ nennt, sollen die Bahnhöfe zu „repräsentativen Aushängeschildern“ werden. Für diese „ganz neue Philosophie“, wie der zuständige DB-Vorstand Martin Lepper bei der Vorstellung am Freitag schwärmte, läßt die Bahn einige Millionen springen.

Bei beiden Bahnhöfen haben im Dezember die Bauarbeiten begonnen. Knapp 30 Millionen Mark will die Bahn im Bahnhof Lichtenberg, etwa 65 Millionen Mark im Ostbahnhof investieren. Wegen der auslaufenden Sonderabschreibungen für Investitionen in den neuen Bundesländern sollen die Arbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sein, sagte der Leiter der DB-Projektentwicklung, Karl- Ludwig Drews. Finanziert wird die Renovierung durch ein Leasing- Modell mit privaten Anlegern.

Im Bahnhof Lichtenberg wird der Fußboden der Eingangshalle aufgebrochen. Rolltreppen und Aufzüge führen direkt ins Untergeschoß, das durch dieses „Lichtauge“ gleichzeitig heller wird. Für Belebung sollen zudem Läden in allen Etagen sorgen sowie ein Restaurant auf der Galerie. Auch eine Buchhandlung und ein Supermarkt sind vorgesehen. Der Betrieb läuft während des Umbaus jedoch wie gewohnt weiter.

Auch die Halle des Ostbahnhofs wird künftig heller. Oberlichter in der Decke lassen Tageslicht einfallen, erklärte DB-Projektleiter Norbert Paulat. Die Fassade soll durch ein gläsernes Vordach ebenfalls transparenter wirken. Auch hier sind eine Reihe neuer Läden auf, wie Lepper sagte, „eliptoiden Vermarktungsinseln“ vorgesehen. Eine Passage soll zudem die Verbindung zum benachbarten Minerva-Komplex herstellen. In dem für 90 Millionen Mark erbauten Bürohaus wird die Bahn selbst als Mieter einziehen. Dort soll auch ein Intercity-Hotel untergebracht werden.

Vor allem die Renovierung der niedrigen, etwas unheimlich wirkenden Gänge zu den Bahnsteigen liegt der Bahn am Herzen. „Das Untergeschoß soll künftig zum Verweilen einladen“, sagte Drews. Fragt sich nur, wen. Kurz später verkündete Lepper stolz, der Drogentreffpunkt im Kasseler Bahnhof habe sich nach der Renovierung aufgelöst. Jutta Wagemann

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