: Christbäume als Nachschub für Kompostieranlagen
Das Weihnachtsfest liegt für die meisten schon weit zurück, und viele haben ihn schon fast vergessen: den Christbaum. Abgeschmückt liegt er in Schuppen, Kellern oder auf öffentlichen Sammelplätzen. 800.000 Weihnachtsbäume werden jährlich in Schleswig-Holstein gekauft. Der weitaus größte Teil davon wandert jedoch „nach Gebrauch“ in eine der elf Bio-Kompostieranlagen im Land, wo er als notwendiger Zuschlag zum regulären Biomüll die Verrottung erst möglich macht.
„Der Biomüll ist viel zu feucht und zu wenig strukturiert. Damit die Bakterien ein optimales Klima haben, muß man stückiges Holzmaterial zusetzen. Dieses Material nimmt Feuchtigkeit auf und belüftet den Biomüll“, weiß Stephan Beckers von der Biokompostieranlage Biokomp bei Rendsburg. Aber nicht nur Weihnachtsbäume decken den Bedarf an Strukturmaterial; Knick- und anderes Abfallholz wird ebenso hinzugefügt. „Zwei bis drei Tage verbringt der Biomüll bei 45 Grad Celsius in der Anlage, weitere drei Tage dienen der Keimabtötung bei 60 Grad“, erklärt Beckers. „Die Christbäume und Adventskränze kommen relativ sauber und schadstoffrei bei uns an“, lobt Beckers die Disziplin beim Abschmücken. „Beim regulären Biomüll sieht das leider ganz anders aus.“ Simone Demski
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