: MigrantInnen waren nicht beteiligt –betr.:“Rein deutsches Ringen“, taz-Bremen vom 13. Januar 1999 und Leserbrief „Kirche als reißender Wolf“ vom 19.1.1999
Die Kirchen haben einen peinlichen Fehler gemacht, als sie das Stadtgespräch zum Thema „Fremdenangst und Menschenrechte“ organisisert haben: sie haben keine ausländischen Mitmenschen auf das Podium eingeladen. Angst der Kirchen vor den Fremden, die ein unbedarfter Mensch darin erkennen könnte,wird wohl nicht der Grund für diesen Fehler gewesen sein. Die Kirchen setzen sich schließlich schon seit langem für die Integration von MigrantInnen ein. Umso peinlicher ist es, daß bei dieser Veranstaltung wieder mal über statt mit ausländischen Mitmenschen gesprochen wurde. Probst Lüttel gab diesen Fehler denn auch zu. Besser wäre es freilich gewesen, er und die anderen Organisatioren der Veranstaltung hätten ihn wieder ausgebügelt. Zeit genug wäre dafür noch gewesen, nachdem die taz auf diesen Fehler hingewiesen hatte. Aber so blieb das Podium, wie die taz zu Recht krititsiert, rein deutsch zusammengesetzt. So wurde wieder eine Chance zum Miteinander mit ausländischen Mitmenschen vertan.
Joachim Fischer, Glied der ev. Kirchengemeinde Rablinghausen
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