: Kein Geld mit Schweinen
■ Rinderzüchter, Milchbauern und Winzer steigern ihren Gewinn, sagt der Agrarbericht
Bonn (AFP) – Nach leichtem Gewinnzuwachs im vergangenen Wirtschaftsjahr müssen die deutschen Landwirte nun mit Einkommenseinbußen rechnen. Zwei bis sechs Prozent weniger Gewinn werden sie wohl bis Juni machen, sagte Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) gestern bei der Vorstellung des Agrarberichts 1999. Schweinemästern und Ackerbaubetrieben wird es schlechter gehen, während Rinderzüchter und Milchhöfe erneut mit mehr Gewinn rechnen können.
Zwischen Juli 1997 und Juni 1998 hatten sich die Gewinne der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe noch um 3,3 Prozent auf 57.668 Mark erhöht. Mit sonstigen Quellen kamen die Höfe durchschnittlich auf 67.150 Mark Einkommen. Die Nebenerwerbsbetriebe erzielten im Schnitt 69.301 Mark, wobei nur 11.966 Mark aus der Agrartätigkeit stammten. Zu dem Gewinnanstieg trugen höhere Umsätze mit Getreide, Ölsaaten, Milch und Rindern bei. Die Gewinne aus dem Verkauf von Schlachtschweinen gingen um neun Prozent zurück.
Die Betriebe haben sich je nach Region unterschiedlich spezialisiert. In Nordrhein-Westfalen werden hauptsächlich Schweine und Geflügel gemästet. Die Betriebe mußten fast zehn Prozent weniger Gewinne hinnehmen. In Bayern hingegen machten die Betriebe ein Plus von 9,5 Prozent, da dort vornehmlich Milchhöfe und Rindermäster stehen. In Rheinland-Pfalz trugen auch die Winzer zu acht Prozent mehr bei. Noch kräftiger wuchsen die Gewinne in Ostdeutschland, wo Ackerbau vorherrscht: McPomm erreichte ein Plus von 26 Prozent, Sachsen 16 und Sachsen-Anhalt zehn Prozent.
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