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Ein Medium, das nichts verhindert kann

■ Kunsthaus: Erste Werkausstellung mit Malerei von Rolf Rose

Sein konsequent monochromes Werk blühte lange im Schatten. Der Maler Rolf Rose, 1933 in Halberstadt geboren und seit 1953 in und um Hamburg lebend, war ein alle Kunstmoden überdauernder Geheimtip. Erst 1994 wurde er mit dem Edwin-Scharff-Preis, Hamburgs höchstem Kunstpreis für hiesige Künstler ausgezeichnet und jetzt mit einer großen Einzelausstellung im Kunsthaus geehrt.

Seine dominanten einfarbigen Bilder sind aber nicht nur das, was die Kunstgeschichte „monochrom“ nennt. Sie definieren nicht letztgültig einzelne Farben oder Nichtfarben, transzendieren sich nicht zur ultimativen Ikone wie das schwarze Quadrat von Malewitsch. Sie fordern eher auf, Oberflächen wahrzunehmen und die Unterschiede im scheinbar Gleichen zu beachten. Durch ihr „Wurzelwerk“, die Spuren aller verwendeten Farben an den Rändern der dicken Bildkörper, machen sie aus ihrem Aufbau kein unnötiges Geheimnis: Es sind ganz einfach Holzplatten, mehrfach mit Ölfarbe bestrichen und mit unterschiedlichen Spachteln geglättet. Und doch haben sie trotz aller Einfachheit etwas Hintergründiges.

Rolf Rose betont immer wieder, daß das logische Denken nichts nützt und beschreibt sich als ein Medium, das es gar nicht verhindern kann, daß bei seinen noch so reduzierten Produktionsansätzen Bilder entstehen und ihre eigene Wirkkraft entfalten. Seine Methode des Farbauftrags ist nicht nach mathematischem Kalkül berechnet, selbst wenn wie bei dem zehnteiligen Fries schwarz-weiß-roter Rechtecke die Grundstruktur des russischen Konstruktivismus Pate gestanden haben könnte. Dem Betrachter ist es überlassen, einen Sinn in dieser reduzierten Bildwelt zu finden. Und auch der Künstler selbst geht nicht anders mit seinen Werken um.

Rose arbeitet mit ausdauernder Energie an seiner radikalen Position, eine reduktionistische Bildkunst durch die Spuren seiner speziellen Individualität über den vielbeschworenen Tod der Malerei hinaus fortzusetzen.

Hajo Schiff

Kunsthaus, Klosterwall 15, bis 22.10.; zeitgleich auch eine Ausstellung in der Galerie Jürgen Becker, Admiralitätstr. 71

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