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Norddeutsches Duett

■ DASA: Voscherau will Eil-Entscheidung

Heide und Henning sangen es gestern, am Tag nach dem Münchner DASA-Krisengipfel, im Duett: Die Entscheidung über den Bau des von der Daimler-Benz-Tochter entwickelten „Eurofighters 2000“ soll vorrangig nach verteidigungspolitischen Gesichtspunkten fallen, der drohende Arbeitsplatzverlust solle nur die zweite Geige spielen.

Damit erteilten die sozialdemokratische Länderchefin von Schleswig-Holstein und Hamburgs Erster Bürgermeister dem Getöse ihres niedersächsischen Amtskollegen Gerhard Schröder eine klare Absage. Der Möchtegern-Kanzlerkandidat hatte zuvor gekraftmeiert: „Die Frage ist nicht, ob das Flugzeug gebaut wird, sondern wo“.

Voscherau sprach sich gestern natürlich für den Erhalt der vom DASA-Kahlschlagkonzept „Dolores“ bundesweit bedrohten 13.500 Arbeitsplätze (über 3.000 davon in Hamburg-Finkenwerder) und die Sicherung der „zivilen Flugindustrie in Deutschland“ aus. Er plädierte dafür, „verteidigungspolitisch vorurteilsfrei zu klären, ob wir dieses Flugzeug brauchen“. Voscherau weiter: „Ein überflüssiges Flugzeug zu beschaffen, wäre ein Schildbürgerstreich“.

Allerdings solle sich die Bundesregierung, wenn sich denn die Argumente für und wider den Militärjet „die Waage hielten, im Zweifel für die Arbeitsplätze“ entscheiden, probte der Stadtchef sogleich die Teilkehrtwende. Falls die Bundeswehr das Kampfflugzeug benötige, müsse es aber in Deutschland gebaut werden, zumal bereits mehr als sieben Milliarden Mark Entwicklungskosten in das Projekt geflossen seien.

Heide Simonis hingegen kritisierte, daß „die Wunschliste an Wehrtechnik lang, unbezahlbar und nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit sei“. Wie immer aber die Entscheidung über die Zukunft des Eurofighters ausfalle, da waren sich Heide und Henning vollkommen einig, sie müsse „schnell getroffen“ werden.

Marco Carini

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