Lokalkoloratur

Noch bis 1800 dachten die Menschen, es gebe das Einhorn wirklich. Da kriegste ja ein Horn über soviel Irrglaube, hatte doch Albrecht Dürer schon 1515 den inzwischen weltberühmten Holzschnitt eines „Rhinocerus“ angefertigt, welcher ganz eindeutig ein Nashorn zeigt, womit eigentlich letztverbindlich hätte geklärt sein müssen, woher die Teile stammten, die allerlei Fahrensleut' immer wieder anschleppten. Aber die Menschen ... wie gut, daß wenigstens Armin Püttger-Conradt den Durchblick hat. Der 38jährige Biologe weiß um die „mystische Verbindung“ zwischen Ein- und Nashorn, die er nutzen will, um darauf hinzuweisen, daß das Nördliche Weiße Breitmaulnashorn vom Aussterben bedroht ist. Deshalb zieht der Elmshorner kommenden Donnerstag oder Freitag ab 17 Uhr von Duvenstedt aus mit einem Schimmel samt Pappmaché-Horn auf der Stirn den Alsterwanderweg hinunter. MitgeherInnen sind erwünscht, am besten bis zum Ende: Vor dem hellerleuchteten Planetarium ist nämlich eine Rhino-Ausstellung aufgebaut. cleg