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Gemeiner Klinsi zieht böses Los gegen Deutschland

■ Die Weltauswahlfußballerin Bettina Wiegmann knabbert an „total harten“ WM-Gegnern

San José (taz) – Jürgen Klinsmann will seinen Standortvorteil nutzen. „Ich werde mir auf jeden Fall ein, zwei Spiel der Deutschen ansehen“, sagte der langjährige Kapitän des DFB-Teams. Er hat bei der WM-Auslosung in San José das Seine dazu getan, indem er den DFB-Frauen ein Vorrundenspiel gegen Italien zugelost hat, am 20. Juni passenderweise an Klinsmanns Wohnort Los Angeles zu spielen. Dazu kommen Mexiko und die Geheimfavoritin Brasilien. „Ein total hartes Los“, findet Nationalspielerin Bettina Wiegmann. Die saß in der Halbzeitpause des Spiels Weltauswahl – USA in der Kabine des Spartan-Stadiums, als draußen gelost wurde. „Es war totenstill“, sagte Wiegmann, „alles starrte total konzentriert auf den Fernseher.“ Wiegmann (27) hatte im zentralen Mittelfeld 66 Minuten lang zusammen mit der Japanerin Homare Sava den Spielaufbau der Weltauswahl (4-4-2) gegen das 3-5-2 der USA vorangetrieben. Das Ganze zum Abschluß brachte die kanadische Stürmerin Charmaine Hooper, die mit einem Freistoß (55.) und einer Bogenlampe (61.) Judy Foudys 0:1 in einen 2:1-Sieg gegen die WM-Favoritin umdrehte.

San Francisco hat Wiegmann übrigens nicht zu sehr beeindruckt. Im Juli könnte sie dennoch zurückkehren – für ein WM-Halbfinale mit DFB-Beteiligung. Zunächst muß frau Italien und Brasilien schlagen, eine „echte Prüfung“, sagt Wiegmann. Klinsmann will übrigens nicht schuld sein. „Sorry“, sagte der, „ich kann nichts dafür.“ Mag sein. Dennoch kann er froh sein, daß Frauenfußball in Deutschland keine Boulevard- Schlagzeilen macht. Sonst hieße es heute: „Gemeiner Klinsi zieht böses Los gegen Deutschland.“ Rainer Hennies

WM-Auslosung, Gruppe A: USA, Nord-Korea, Nigeria, Dänemark

Gruppe B: DFB, Brasilien, Mexiko, Italien

Gruppe C: Norwegen, Japan, Kanada, Rußland

Gruppe D: China, Australien, Ghana, Schweden

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