piwik no script img

KurdInnen demonstrierten friedlich

■ Überraschende Demo von 2.000 norddeutschen KurdInnen

Rund 2.000 KurdInnen aus dem gesamten norddeutschen Raum sind gestern vormittag zu einer Demonstration in Bremen zusammengekommen. Die nicht angemeldete Demo, zu der am Vorabend auch über den türkischen TV-Sender MED-TV aufgerufen worden sein soll, ging gegen 15 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz friedlich zu Ende. Zuvor waren die Öcalan-AnhängerInnen vom Schlachthof aus über zwei Stunden lang durch die Bremer Innenstadt zum Marktplatz gezogen.

Sie forderten eine internationale Kurdistan-Konferenz und eine Garantie für die Sicherheit des von der Todesstrafe bedrohten Kurdenführers. Auf mitgeführten Transparenten stand: „Öcalan, wir sind mit dir geboren und sterben auch mit dir.“ Es war die größte Kurden-Demonstration in Bremen, die seit der Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan Anfang vergangener Woche stattgefunden hat.

Erneut trat der Bürgerschaftsabgeordnete Arendt Hindriksen (Grüne) als Vermittler auf. Er war unter anderem von der Polizei dazu eigens gerufen worden. Im Anschluß an die Kundgebung lobte Hindriksen das Vorgehen der Sicherheitskräfte als „auf Deeskalation ausgerichtet.“ Dies sei umso wichtiger gewesen, als die Stimmung insbesondere durch busweise zugereiste DemonstrantInnen schwer abzuschätzen war. Auch hätten sich der zuerst angekündigten Demonstration von Frauen und Kindern ungefähr 900 männliche Demonstranten angeschlossen. Diese waren durch Sondereinsatzkommandos begleitet worden.

Unterdessen wurde bekannt, daß die sieben Personen, die im Zusammenhang mit Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen in der vergangenen Woche festgenommen worden waren, wieder auf freiem Fuß sind. Ein beantragter Haftbefehl gegen eine Person wurde vorläufig gegen Meldeauflagen ausgesetzt. Der Mann soll versucht haben, eine Imbißbude anzuzünden. In allen Fällen seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. ede

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen