:
■ Brüllen und betteln: Ehrenrettung für den gemeinen Kuckuck
Ein Kuckuck, der alle anderen Jungen aus dem Nest geschmissen hat, lebt keineswegs in Saus und Braus. Er muß im Gegenteil viel Mühe aufwenden, um überhaupt noch gefüttert zu werden. Das berichten englische Wissenschaftler im britischen Fachjournal Nature. Gasteltern des Kukkucks reagierten mit ihrem Fütterungsverhalten auf Signale, die der junge Schmarotzer allein gar nicht bieten könne. Ein Team analysierte das Fütterungsverhalten von Teichrohrsängern, einer Vogelart, in deren Nestern Kuckucksweibchen gern ihre Eier ablegen. Wieviel Futter Teichrohrsänger-Eltern heranschleppen müssen, beurteilen sie nach zwei Kriterien: nach der Gesamtfläche der aufgesperrten Schnäbel und nach der Intensität der Bettelrufe ihrer Jungen. Ein einsamer junger Kuckuck erreiche mit seinem aufgesperrten Schnabel aber nie soviel Demonstrationsfläche wie vier Teichrohrsänger-Küken. Nur mit einem Bettelgeschrei, das dem von vier der entfernten Küken gleichkommt, kann er das Manko ausgleichen. Foto: D. Schilke
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen