: Unterm Strich
Nach so viel „Boulevard Bio“ mußte das ja kommen: Christoph Schlingensief inszeniert das von ihm selbst verfaßte Stück „Die Berliner Republik“ an der Berliner Volksbühne. Premiere des „Boulevardstücks“ ist am 17. März. Schlingensief, selbst ehemaliger Kanzlerkandiat für Chance 2000 und mittlerweile von der Parteipolitik desillusioniert, will seine Erfahrungen als Politiker und Parteivorsitzender in das neue Theaterprojekt einbringen. „Wir sehen hinter den Kulissen exemplarisch, was Politiker und ihre Angehörigen, hier insbesondere die Familie Schröder, wirklich umtreibt und kaum je an die Öffentlichkeit gelangt.“ Wieder wird Schlingensief also den Entrechteten seine Stimme leihen. Der Kampf geht weiter.
Auch Aufhörenkönnen ist eine Kunst: Die österreichische Schauspielerin Erika Pluhar hat sich mit einer Festvorstellung von Maxim Gorkis Stück „Kinder der Sonne“ am Sonntag im Wiener Akademietheater von der Bühne verabschiedet. Pluhar, die auch ihren 60. Geburtstag feierte, sagte in einer kurzen Rede: „Ich bin den Göttern sehr dankbar, daß sie mir meinen Kinderwunsch, am Burgtheater zu spielen, erfüllt haben.“ 40 Jahre lang gehörte Erika Pluhar zum Ensemble des Burgtheaters.
Die bekannteste chinesische Schriftstellerin Bing Xin ist am Sonntag im Alter von 98 Jahren gestorben. Am 5. Oktober 1900 geboren, starb Bing Xin an altersbedingten Krankheiten in einem Krankenhaus in Peking, in dem sie seit drei Jahren lebte. Die Autorin, auch „Großmutter Bing Xin“ genannt, war Ehrenvorsitzende der Schriftstellervereinigung und Mitglied der Konsultativkonferenz, einem beratenden Gremium der Regierung. Anfang 1989 war sie unter den Intellektuellen, die zu Beginn der Demokratiebewegung ihre Namen unter Petitionen setzten, um die Freilassung politischer Gefangener und die Einhaltung der Menschenrechte zu fordern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen