: Werthebach will kein Heroin auf Rezept
Innensenator Eckart Werthebach (CDU) hat erneut Kritik und Bedenken an dem geplanten Modellversuch zur Heroinabgabe an Schwerstabhängige geäußert. Angesichts der jüngst veröffentlichten Drogenbilanz gesetzliche Grundlagen für Fixerstuben und Heroin auf Rezept zu fordern bedeute, die falschen Schlüsse zu ziehen, erklärte er. Bundesweit wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg der Zahl der Drogentoten und der Erstkonsumenten harter Drogen verzeichnet. In Berlin gab es 160 Drogentote, 10 mehr als 1997. Davon starben 20 an einer Überdosis Heroin und 45 durch die Einnahme von Methadon in Verbindung mit anderen Drogen. Entgegen dem Bundestrend sei die Zahl der Erstkonsumenten harter Drogen in Berlin deutlich zurückgegangen. Nach den Worten Werthebachs bleibt der Mißbrauch von Drogen eine Geißel der Gesellschaft. Der Staat stehe in der Pflicht, mit allen ihm gebotenen Mitteln sowohl den Bürger vor dem Rauschgiftkonsum zu schützen als auch die Einfuhr und den illegalen Drogenhandel mit aller Härte zu verfolgen. Pfeiler dieser Doppelstrategie seien vor allem umfassende Präventionsarbeit vor dem Einstieg und konsequente Strafverfolgung auch des internationalen Drogenhandels. ADN
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