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Flugzeuge umwelttechnisch veraltet

■ Luftverkehr sei das Schlußlicht im Umweltschutz, kritisiert UBA-Chef Troge auf der ITB. Alle anderen Branchen täten mehr

Berlin (dpa) – Der Flugverkehr ist dem Präsidenten des Umweltbundesamts, Andreas Troge, zufolge Schlußlicht im Umweltschutz. So richteten sich die Umweltvorschriften der internationalen Zivilluftverkehrsorganisation ICAO stets nur nach dem, was von den meisten Fluggesellschaften ohnehin praktiziert werde. Umweltschutzgesetze für andere Industrien verlangten dagegen meist den Einsatz der modernsten Technologien, sagte Troge auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB). „Es ist technisch sowohl beim Treibstoffsparen als auch beim Stickoxidsparen mehr drin, als international verhandelt wird.“ Ohne drastische Investitionen in Flugzeugtechnik sei umweltverträglicher Tourismus nicht möglich.

Die vom Luftverkehr verursachte Umweltbelastung müsse sich im Ticketpreis widerspiegeln. Dafür müsse die Befreiung von der Kerosinsteuer aufgehoben werden. Dies werde sich EU-weit aber erst in einigen Jahren durchsetzen lassen, denn der Widerstand komme nicht nur von der Branche. „Es ist so, daß auch die Zielländer ein Interesse haben, daß man sie möglichst problemlos erreicht.“

Auch Autofahren müsse im Sinne der Umwelt teurer werden. Eine Erhöhung der Mineralölsteuer um 50 Pfennig innerhalb von fünf Jahren sei angemessen und fachlich gerechtfertigt. Es gehe nicht darum, Reisen zu kontingentieren. „Was man aber verlangen kann, ist, daß jeder die Kosten seines Tuns trägt.“

Im Urlaub entwickelten sich allerdings selbst Menschen zu Umweltsündern, die im Alltag an Mülltrennung und Energiesparen denken. „Das geschieht, weil der Urlaub häufig verstanden wird als emotionale Auszeit, zu der auch gehört, sich der Alltagspflichten zu entledigen.“

Immerhin, so Troge, „die Welt ist touristisch praktisch erschlossen“. So werde es langsam unmöglich, vom Tourismus zerstörte Orte zu verlassen und auf neue Ziele auszuweichen.

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