: Transrapid-Deal
■ Barsbüttel: Keine Trasse ins Wohngebiet
Die wegweisenden Worte des Henning Voscherau haben die Planungen für die Barsbütteler Umgehungsstraße um einen „Riesenschritt“ vorangebracht. Das jedenfalls findet der Barsbütteler SPD-Vorsitzende Klaus Neumann: Zur Diskussions-Veranstaltung über die „Wirtschaftsstandorte Hamburg und Süd-Stormarn“ brachte Hamburgs Bürgermeister den Barsbüttelern am Mittwoch abend als „Geschenk“ die Zusage der Senatskommission mit, die Anbindung der Ortsumgehungsstraße in Jenfeld zu „favorisieren“. Das bürgermeisterliche Versprechen zementiert den Beschluß der Bezirksversammlung Wandsbek: Nach jahrelangem Hickhack stimmte sie – die GAL ausgenommen – im Juni der umstrittenen Umgehung auf Hamburger Gebiet zu.
Auf diese „Grundsatzentscheidung“ hat die Barsbütteler SPD seit mehr als 20 Jahren gewartet. Daß die Zusage, Hamburger Natur einem 300 Meter langen Stück Asphalt zu opfern, nicht auf pure Nachbarschaftshilfe zurückzuführen sein dürfte, ist Klaus Neumann klar: Hamburg könne im Gegenzug möglicherweise Belegungsrechte in Barsbütteler Sozialwohnungen geltend machen.
Die Initiative Bürger gegen Transrapid traut dem Transrapid-Verfechter Voscherau ganz andere Absichten zu: Barsbüttel solle überredet werden, doch der Transrapid-Trasse durch die Gemeinde zuzustimmen. „Die Zusage ändert nichts an unserer Position zum Transrapid“, bestreitet Naumann. Die Barsbütteler lehnen eine Streckenführung durchs Wohngebiet in Willinghusen ab. Aber das könnte sich ändern, wenn Hamburg die Umgehungsstraße auch noch finanziell unterstützt: Bisher ist völlig unklar, woher die 30 Millionen für die Straße kommen sollen. hh
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen