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Verein erinnert an Depot „Entartete Kunst“

Der Berliner Verein „Aktives Museum Faschismus und Widerstand“ will mit einer Informationstafel an das Sammeldepot für sogenannte „Entartete Kunst“ im Dritten Reich erinnern, das vor 60 Jahren im Behala-Victoria-Speicher in der Köpenicker Straße in Kreuzberg aufgelöst wurde. Die Tafel soll am Freitag am historischen Ort angebracht werden, teilte der Verein gestern mit. Vom Herbst 1937 bis zum 20. März 1939 lagerten die wichtigsten Werke der modernen deutschen bildenden Kunst im Kreuzberger Speicher, wo sie von Hitler und Goebbels am 13. Januar 1938 besichtigt wurden. Ein Jahr später, am 12. Januar 1939, zählte das Depot dem Verein zufolge noch 12.167 Werke. Danach erfolgte die allmähliche Auflösung des Sammellagers. Vom Kreuzberger Speicher aus wurden viele Kunstwerke devisenbringend ins Ausland verkauft. Mit der Auflösung des Depots wurde der von den Nationalsozialisten als „nicht verwertbar“ eingestufte Restbestand von rund 1.000 Ölgemälden und Plastiken sowie 3.825 Aquarellen, Zeichnungen und graphischen Blätter zerstört. Der damalige Leiter der Berliner Nationalgalerie, Paul Ortwin Rave, habe nach Kriegsende berichtet, daß diese Werke im Hof der Kreuzberger Hauptfeuerwache in der Lindenstraße verbrannt und zerschlagen worden sein sollen. dpa

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