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Gurke des Tages: Soldaten sind ...

... offensichtlich komplett verrückt geworden. Denn unter der (vergleichsweise überaus sinnvollen) Überschrift „Auch ein selbstgebauter Wald ist ein Wald“ weiß die Nachrichtenagentur AP mitzuteilen, daß es Bäume in den Bergen in Südnorwegen nicht überall gebe – vor allem dort nicht, wo sie die norwegische Armee gerne hätte: auf dem Schießgelände in Hjerkinn nämlich. Weil das Militär aber unbedingt und ausgerechnet die Auswirkungen von Raketen in dichtbewaldetem Gelände testen will, kauften sich die Militärs einfach einen Wald. Sie bezahlten nach einem Bericht der norwegischen Zeitung Gudbrandsdalen Dagningen 100.000 Kronen (umgerechnet etwa 23.400 Mark) für siebenhundert Kiefern aus Faavang, 230 Kilometer nördlich von Oslo. Dort fällten Soldaten die Bäume, transportierten sie 100 Kilometer weit nach Hjerkinn, gruben und bohrten dort in Eis und Schnee siebenhundert Löcher und stellten die Kiefern hinein. Der „Wald“ werde den Raketen schon trotzen, meinte ein Wissenschaftler. „Die Rinde fliegt weg, aber die Bäume bleiben stehen“, sagte er der Zeitung.

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