Kommentar: Kein Anschluß
■ Nordcom mogelt sich ins Abseits
Es ist wohl kein Widerspruch in sich, wenn Telefongesellschaften sich nicht richtig kommunizieren. Wenn potentielle Kunden von der Bremer Nordcom in Zwei-Wochen-Rhythmen vertröstet werden, wenn auf Nachfragen ständig nur – mit einem unendlichen Wortschwall – die halbe Wahrheit gesagt wird, und wenn die Schuld für technische Fehler und Terminschwierigkeiten laufend bei der Konkurenz gesucht wird, dann erinnert das trotzdem eher an die (nicht zu unterschätzende) kommunikative Kompetenz pfiffiger Klempner als an modernes Management und positive Kundenbindung.
Nun ja, allen Respekt für ein „Fuck off“ gegenüber positiver Kundenbindung. Aber zwischendurch sollten die Kommunikatoren von der Nordcom vielleicht einfach mal sagen: Pardauz, wir haben uns überschätzt. „Wir sind doch noch so klein“ klagt man dort statt dessen – und: „Böse Mama Telekom.“ Aber, daß Mama seit bald anderthalb Jahren aus dem gleichen Napf frißt wie ihre vielen kleinen und großen Kinder, sollte sich eigentlich herumgesprochen haben. Und der TelefonkundIn, dem unbekannten Wesen, ist das wahrscheinlich ziemlich egal. Anzunehmen aber ist, daß ihr in den meisten Fällen sogar ein gewisses Phlegma anhaftet: Lieber unbehelligt durchkommen und dafür noch ein paar Monate fünfzig Mark mehr auf den Tisch legen. Schön dumm, wer dieses Phlegma auch noch zum eigenen Nachteil bedient. Fritz v. Klinggräff
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