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Angriffskrieg gegen Jugoslawien –betr.: „Abziehen, standhalten, kämpfen?“ (Balkankonflikt: Volker Rühe macht sich unglaubwürdig), taz vom 22. 3. 99

Die taz übt schon mal Kriegsberichterstattung; ein Tip: „Defätismus“ wäre doch ein Wort, das man noch dazulernen könnte, und dann könnte Herrn Rühe Defätismus vorgeworfen werden – das meint Herr Rathfelder doch, oder?

[...] Mit der Logik, mit der jetzt ein Angriffskrieg gegen Jugoslawien – und das ist es, worum es völkerrechtlich geht – gefordert wird, kann ein Krieg gegen China wegen der Verletzung der Menschenrechte dort und der Situation in Tibet angefangen werden, die Bundeswehr müßte in Algerien eingreifen, nach Borneo einmarschieren, in verschiedenen russischen Provinzen intervenieren; nach Palästina gehen usw.

„Frieden schaffen ohne Waffen“ war sicher nur die eine Seite der Medaille, die andere wäre: „Bedingungen für Frieden schaffen durch Politik, die die Wirtschaft in gezielter Weise beeinflußt, damit Verarmung und Elend abgebaut, damit die reichen und armen Länder nicht immer weiter auseinanderdriften“ – das ist kein so schöner Slogan, das ist schwierig und langwierig; aber wozu ist eine Regierung, die auch von der ehemaligen Friedensbewegung gewählt worden ist, denn da, wenn nicht für diese schwierige Arbeit? Michael Rothschuh, Hildesheim

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