Zwischen Tenevers Wolkenkratzern: Bremens geilste Ramp

Wenn sich ein Haufen pubertierender Jugendlicher unterschiedlichster Hautfarbe auch noch in Tenever auf einem Fleck trifft, gibt es Krawall. Das dachten sich offenbar die Besitzer freier Asphaltflächen in Klein-Manhattan und schüttelten sieben Jahre lang den Kopf – so lange bemühte sich eine „Skater-initiave“ dortselbst um Platz für eine Skateranlage. Doch gestern war es so weit: Bremens Top-Skateranlage wurde in Anwesenheit der Sozialsenatorin Wischer offiziell eröffnet.

Und wie da die Sonne schien, die Bässe wummerten und junge Skater mit ernsten Mienen versuchten, ihrem Körper auf möglichst elegante Weise neue Narben zuzufügen bzw. den Jeans neue Risse, siehe: Da war kein Krawall, sondern Friede, Freude, Apfelkuchen. Wohl selten wurde ein Lehrerparkplatz sinnvoller umgewidmet als der am Schulzentrum Walliser Straße, wo Rollschuhspezialisten sich jetzt an Miniramp, Funbox, Jump Box undRailertüchtigen können. Nebenbei können sie ein bißchen soziale Kompetenz lernen, weil sie mit Streßlagen, Rivalitäten und Abfall selbst klarkommen müssen.

Träger der Anlage ist eine Gaststätte mit dem denkwürdigen Namen Alkoholfreies Jugendcafé Tenever, welches von der nicht weniger denkwürdigen St. Petri Kinder- und Jugendhilfe getragen wird. Die 90.000 Mark Kosten gab ein Nachbesserungsprojekt, Knie- und Ellbogenschützer überreichte das Sozialamt. Mädchen wurden gestern auf der Ramp nicht gesehen – aber montags von 15 bis 18 Uhr ist Mädchenzeit.

BuS, Foto Katja Heddinga