piwik no script img

„Togo steht unter Spannung“

■ Bremer Pastor warnt vor Abschiebungen in das Land

Der Bremer Pastor Erich Viering hat nach einer Reise mit einer mehrköpfigen Delegation der Norddeutschen Mission nach Togo vor Abschiebungen in das westafrikanische Land dringend gewarnt. Togo stehe nach den von Präsident Gnassingbé Eyadéma im Juni vergangenen Jahres gefälschten Wahlen immer noch unter einer „ungeheuren Spannung“, sagte Viering, der als Togo-Experte gilt. Flüchtlinge könnten zwar unbehelligt einreisen. Sie seien im Land aber nach wie vor ihres Lebens nicht sicher.

Gesprächspartner in Sokode in der Zentralregion von Togo hätten davor gewarnt, Flüchtlinge aus Bremen abzuschieben, berichtete Viering. Viele der etwa 80 togoischen Flüchtlinge, die derzeit in der Hansestadt leben, stammen aus dieser Gegend. Auch die wirtschaftliche Lage sei nach wie vor katastrophal. So hätten die Staatsbediensteten monatelang kein Gehalt bekommen. „Die Menschen hoffen auf einen Wechsel in der Präsidentschaft“, so Viering.

Entgegen dieser Warnung schiebt Bremen nach wie vor nach Togo ab. Die offizielle Begründung sind anderslautende Länderberichte aus dem Auswärtigen Amt, in denen es heißt, daß Flüchtlinge nach ihrer Abschiebung nicht verfolgt würden. Darum lehnt Innensenator Ralf Borttscheller (CDU) auch einen Abschiebestopp ab. taz/epd

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen