: Zeitreise in die Vergangenheit
■ Ausstellung bietet „Zeitraffer-Wanderung“ in die Eiszeit
Zeitreisen in die Eiszeit sind ab Karfreitag erschwinglich. Dann nämlich bietet die Außenstelle Neumünster des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein die „Zeitraffer-Wanderung“ an, und zwar im Rahmen der Ausstellung „Tatort Vergangenheit“. „Wir wollen erstmals in Schleswig-Holstein die Arbeit des Archäologen vorstellen“, erklärte gestern Ausstellungsleiter Ingo Clausen. „Das Projekt ist auf Laien und besonders Kinder zugeschnitten.“
Mit Hilfe einer von Kindern bemalten Tapete soll den BesucherInnen ein Gefühl für die vergangene Zeit gegeben werden. Die „Zeitraffer-Wanderung“ entlang einer über dreißig Meter langen Wand beginnt in der Gegenwart und endet in der Eiszeit vor 15.000 Jahren. Eintausend Jahre entsprechen gerade mal zwei Metern. „Nach vier Metern haben die Besucher schon Christi Geburt erreicht“, sagte Clausen.
Rekonstruktionen, Tierpräparate und eine lebensgetreu nachempfundene Ausgrabungssituation ergänzen die Ausstellung. Kinder können in einer „Schnippelecke“ Steinzeitwerkzeuge und Bohrer ausprobieren.
Seit Dezember vergangenen Jahres gibt es die Außenstelle Neumünster des Archäologischen Landesamtes in Schleswig. „Nun sind die Fahrwege zu den Fundstellen im holsteinischen Landesteil erheblich kürzer“, erklärte Clausen. 350.000 Fundplätze gebe es in Schleswig-Holstein. „Das sind ungewöhnlich viele und mehr Plätze als in ganz Dänemark.“
Die Außenstelle Neumünster arbeitet in diesem Jahr an drei Ausgrabungsstellen. Bei Rastorf (Kreis Plön) vermutet man eine Glashütte aus dem 17. Jahrhundert, und in Nordfriesland wird ein 14.500 Jahre alter Lagerplatz von Rentierjägern ausgegraben. Im Herbst beginnen Clausen und seine Mitarbeiter mit Ausgrabungen eines Auerochsen vor den Toren Hamburgs. „Es könnte das einzige vollständig erhaltene Skelett dieses längst ausgestorbenen Tieres sein.“ dpa
Die Ausstellung „Tatort Vergangenheit“ ist vom 2. bis 30. April in der Papierfabrik Neumünster zu sehen (donnerstags bis sonnabends von 16 bis 19 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr). Weitere Termine für Schulklassen und Kindergärten gibt es unter 04321/418 333.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen