: Unterm Strich
Eigentlich wollte er vom Las Vegas Sunrise Hospital nach Hause laufen, wo er sich wegen einer Atemwegserkrankung aufgehalten hatte. Doch es endete am Montag auf der Straße, wo der Körper von Joe Williams einige Stunden nach Verlassen des Krankenhauses gefunden wurde. Dem Tod entgegengestürzt. Am 12. 12. 1918 wurde Joseph Goreed Williams in Georgia geboren und wuchs in Chicago auf. Er hatte in seiner Kindheit immer wieder Gospels und Spirituals in der Methodistenkirche gesungen, in der seine Mutter als Organistin arbeitete. Später jobbte er als Wächter im Regal Theatre, wo die Stars der 40er Jahre auftraten. So auch Coleman Hawkins und Lionel Hampton mit ihren Bands, die sich Joe Williams sonore und mächtige Baritonstimme auf die Bühne holten, mit der er den Blues so kraftvoll in die Menge schmettern konnte, daß das Publikum vor Begeisterung schrie. 1954 begann die Zusammenarbeit mit Count Basie, die Joe Williams ebenfalls zum Star machte. „Every Day I Have The Blues“ oder „In The Evening“ wurden Hits. In den 60ern tourte Williams durch Europa, wandte sich verstärkt dem Pop zu und genoß ansonsten den Ruhm. Er trat mit Duke Ellington, George Shearing und Cannonball Adderley auf und nach dem Tod von Count Basie 1984 auch immer wieder mit der Basie-Band. Sein Bekanntheitsgrad steigerte sich, als Bill Cosby ihn in der Rolle des Schwiegervaters von Frauenarzt Dr. Huckstable in seine Sitcom holte. Bis zum Schluß trat der in die Jahre gekommene elegante Mann mit dem schneeweißen Haar auf Galas und in renommierten Clubs auf. Joe Williams wurde am 12. Dezember 1998 achtzig Jahre alt. Er bleibt einer der großen Bigbandsänger des Jahrhunderts. Maxi Sickert (Foto: Promo)
Jazzprojekte von Berliner Musikern werden von der Senatskulturverwaltung in diesem Jahr mit insgesamt 265.000 Mark gefördert. Mehrere Jazzgruppen bekommen damit die Gelegenheit, in einem Tonstudio freier Wahl Aufnahmen ihrer Musik zu produzieren. Darunter sind die Gruppen Out Of Print, It Happens Quartett, Vlaasman- Brückner-Duo, Mosaique, Tromboice, Thomas Schmidt Trio sowie Tacabanda.
April, April. An dieser Stelle hat man uns noch fünf Zeilen für aprilhafte Falsch- und Fakemeldungen eingeräumt, die sich der diensthabende Redakteur mangels Witzzufuhr aber weigert auszuführen.
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