: Heizkraftwerk für den Hausgebrauch
■ Eisenbahnbauverein testet in Wilstorf umweltfreundliches Brennstoffzellenaggregat
Ein maßgeschneidertes Blockheizkraftwerk (BHKW) für Wohnhäuser will der Eisenbahnbauverein Harburg ab Juni in Wilstorf testen. Wie der Hamburger Energieversorger Hein Gas mitteilt, besteht der Prototyp im Kern aus Brennstoffzellen, die auf elektrochemischem Wege Strom und Wärme erzeugen. Eine Serienfertigung dieser „Hausenergiezentralen“ wird für das Jahr 2002 angestrebt. Bundesweit gibt es derzeit nur einen weiteren Prototypen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen BHKWs, wo zunächst Wärme erzeugt wird und dann mit Hilfe von Dampfturbinen und Generatoren Strom, kommen die Brennstoffzellen ohne bewegliche Teile aus. Sie bestehen, ähnlich wie Batterien, aus einem Plus- und einem Minuspol. Einer der Pole wird mit Wasserstoff, der andere mit Sauerstoff versorgt, so daß eine elektrochemische Reaktion in Gang gesetzt wird, bei der Strom und Wärme erzeugt werden. Als Abgas entsteht lediglich Wasserdampf.
Besonders attraktiv ist diese Art der Energieerzeugung, wenn der Wasserstoff mit Hilfe regenerativer Energieträger hergestellt wird. In einem solchen Fall könnte ein Haus mit Strom und Wärme versorgt werden, ohne daß das Klimagas Kohlendioxid entsteht. Da es ein Leitungsnetz, das Haushalte mit Wasserstoff versorgen könnte, derzeit aber nicht gibt, haben sich die Ingenieure der Hein Gas-Tochterfirma Hein Gas Consult (HGC) zusammen mit einer amerikanischen Partnerin eine andere Lösung einfallen lassen: Sie erzeugen den Wasserstoff aus Erdgas und bieten das Ganze als Komplett-Aggregat an, das etwa so groß ist, wie ein herkömmlicher Gasbrenner.
Im Vergleich mit einer herkömmlichen modernen Hausenergieversorgung hat das Brennstoffzellen-BHKW nach Berechung des HGC-Ingenieurs Guido Gummert trotzdem die Nase vorn. Weil die Anlage im Haus steht, geht keine Energie beim Transport des Stroms oder der Wärme verloren. Außerden emittiert sie nur wenig Kohlenmonoxid und kaum Stickoxide. Die Anlage in Harburg werde „praktisch Null-Emissionen“ erzeugen, versichert Hein-Gas-Pressesprecher Gerd Schicketanz. Und zur Zukunft sagt er: „Ziel muß es sein, daß wir in fünf bis sechs Jahren eine Technologie haben, die in den Kosten einer ganz normalen Öl- oder Fernwärmeheizung vergleichbar ist.“ knö
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