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Schwebebahn stürzt in die Wupper

■ Beim Absturz einer Schwebebahn kommen in Wuppertal drei Menschen ums Leben, über 50 werden verletzt. Ursache des Unglücks war vermutlich eine Metallkralle auf den Schienen

Wuppertal (dpa/AP/taz) – Bislang galt die Wuppertaler Schwebebahn als das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Gestern ging ihre fast 100jährige Geschichte ohne tödliche Unfälle zu Ende: Beim Absturz eines Zuges kamen mindestens drei Menschen ums Leben, etwa 50 weitere wurden verletzt. Zwei vollbesetzte Waggons waren aus der Führungsschiene gesprungen und aus rund acht Metern Höhe in die Wupper gestürzt, die an dieser Stelle nur hüfthoch ist. Ursache des Absturzes ist möglicherweise Fahrlässigkeit bei Bauarbeiten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der Unglückszug war der erste, der nach der Wiederaufnahme des Fahrbetriebes die Stelle passierte, nachdem dort am Wochenende Brücken und Stützen erneuert worden waren. An der Schiene der Schwebebahn stellten die Ermittler eine Metallkralle sicher, die nach ersten Erkenntnissen den Zug zum Abturz brachte.

Am Unglücksort bot sich ein schreckliches Bild: Die beiden auseinandergesbrochenen Waggons lagen seitlich in der Wupper, genau auf einem Fernwärmerohr, das über die Wupper führte. Für viele Fahrgäste vermutlich die Rettung, denn das Rohr hielt die Bahn weitgehend über der Wasseroberfläche. Ein Notarzt sprach von „gespenstischer Stille“, die am Unfallort herrschte: „Kein Laut war zu hören. Die Menschen standen unter Schock.“ Zumeist erlitten die Unglücksopfer Knochenbrüche, Prellungen, Schnittwunden und Unterkühlungen. Die Verletzten wurden größtenteils vor Ort und in einem Gebäude in der Nähe behandelt. Die Schwerverletzten wurden mit Rettungshubschraubern in Kränkenhäuser in Wuppertal, Remscheid und Solingen geflogen. Es dauerte drei Stunden, bis alle Opfer versorgt waren. „Die meisten Menschen haben unwahrscheinliches Glück gehabt“, so eine Notärztin.

Zwei Männer wurden direkt am Unglücksort tot geborgen, eine Frau weit entfernt von der Absturzstelle entdeckt.

„Die Wuppertaler Schwebebahn hat mit dem heutigen Tag einiges von ihrem Ruf als sicherstes Nahverkehrsmittel der Welt eingebüßt“, sagte sichtlich bedrückt Jürgen Eschmann, Pressesprecher der Wuppertaler Stadtwerke AG (WSW). „Dies ist ein schwarzer Tag für die Stadt Wuppertal“, meinte auch Oberbürgermeister Hans Krehmendahl, der zu der Unfallstelle geeilt war. Er kündigte als erste Konsequenz aus dem Unglück an, künftig werde die Strecke nach jeder weiteren Baumaßnahme zunächst von einem Testzug abgefahren, bevor der erste Personenzug startet. Diese Kontrollfahrten waren erst vor einigen Jahren abgeschafft worden.

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