: Lokalkoloratur
Daß wir Mädels in „aller Herren Länder“ mit Maximen männlicher Stammhirnpolitik zu kämpfen haben, wußten wir schon lange. Zum Abschluß des NGO-Forums (Konferenz der regierungsunabhängigen Organisationen) in Huairou bei Peking müssen wir erfahren, daß in Wahrheit alles viel schlimmer ist: „Absurd und altertümlich“ nannte nun auch die Hamburger SPD-BundestagsabgeordneteMarliese Dobberthien so manche Diskussion, die auf der Weltfrauenkonferenz geführt wird. Beispielsweise der – menschenverachtende – Grundsatzstreit darum, ob Frauenrechte Menschenrechte seien, ob sie Frauen von Natur aus zustehen oder erst beschlossen werden müssen. Sogar das Selbstbestimmungsrecht der Frauen sei strittig. Und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht gar wußten islamische und vatikanische Fundamentalisten schon vor der Tagung maskulin und unisono aus den Konferenzbeschlüssen zu verbannen. Tröstend empfand Marliese Dobberthien immerhin „Kraft, Geist und Kampfeslust“ der in Peking Versammelten: „Besonders fielen die Frauen aus Schwarzafrika auf, denen gegenüber die Europäerinnen fast verblaßten.“ jkn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen