: „Ein Gespenst geht ...“
Betr.: Kommentar von Jochen Grabler in der taz vom 27.7.1992
Sehr geehrter Herr! Ihr Kommentar ist sehr dumm und eine Frechheit, die an Unverschämtheit grenzt. Frau Agena wollte von mir den Aufruf (Erklärung des Komitees) zugeschickt bekommen, aber unter diesen Umstnden ... Vielleicht klärt er Ihr besoffenes Gehirn aber auf, ich weiß es nicht. Also schon der erste Satz : „Ein Kasper ...“, ich glaube, es hat noch nie jemand so platt und dumm den Karl-Marx-Satz: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“ umgedichtet und die Absicht, die dahintersteht ist klar: Heute sagt man nicht mehr Gespenst, denn der Kalte Krieg ist vorbei, der Kommunismus totgerüstet und verloren und wenn sich trotzdem noch Leute zusammenfinden, um zumindest etwas Gerechtigkeit einzufordern, dann nennt man ihr Komitee einen „Kasper“.
Ein bekannter Zeitungsherausgeber nannte die TAZ einmal „Kinder-Faz“, sie veranstalten den Kids wohl das schönste Kasperle-Theater. Aber wenn Ihr Einfluß so gering wäre, wäre ich ja nicht so böse. Leider lesen auch Jugendliche und Erwachsene hier in Bremen die TAZ. Und da betreiben Sie dieselbe Hetze gegen das Komitee, wie Ihre Kollegen von der „Bild“- Zeitung und der FAZ. Wessen Kinder diese sind, dürften Sie wissen – die CSU/CDU und der Verfassungsschutz sind nur einige Gedankenväter.
Aber wozu „Bild“ lesen, wenn es die „taz-Bremen“ gibt? Trotzdem herzlicher Gruß, Ihr
Johannes Schwarz
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