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Proteste in Peking

■ Mehr als 10.000 Sektenmitglieder belagern den chinesischen Regierungssitz

Peking (dpa) – Mehr als 10.000 Anhänger einer Kultbewegung haben gestern in Peking vor den Mauern des Regierungssitzes demonstriert. Ein Großaufgebot der Polizei beobachtete den Protest, griff aber nicht ein. Es war die größte Demonstration in Peking seit der Demokratiebewegung vor zehn Jahren, die am 4. Juni 1989 blutig niedergeschlagen wurde.

Die Teilnehmer an dem Protest gehören einer neuen Heilsbewegung namens Falun Gong an, die vorgibt, übernatürliche Energien freisetzen und sogar Kranke heilen zu können. Die 1992 gegründete Sekte verbindet eine Form traditioneller Atemheiltechnik mit religiösen Elementen des Buddhismus und Taoismus sowie den Lehren ihres in den USA lebenden Meisters Li Hongzhi.

Die Demonstranten protestierten dagegen, daß das Buch des 47jährigen in China verboten sei. Auch beklagten sie die Behandlung durch Behörden und Zeitungsartikel, die Falun Gong als Aberglauben kritisierten. Auslöser des Protestes waren Festnahmen in Tianjin und Xian.

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