: Massenproteste gegen Nato in Italien
„Gegen Rassismus und für Frieden im Kosovo“ haben am Samstag in Rom mehr als 150.000 Menschen demonstriert. Zu der friedlich verlaufenen Kundgebung hatten die Linksdemokraten (DS), die größte Fraktion in der derzeitigen Regierung, aufgerufen. In einer Grußbotschaft aus Washington versicherte Italiens Ministerpräsident Massimo D'Alema den Demonstranten, Italien werde sich weiter für den Frieden einsetzen. Bei Demonstrationen in Mailand und Neapel kam es zu leichten Ausschreitungen. dpa
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Am Samstag nachmittag ist eine Gruppe von über hundert deutschen Friedensaktivisten vorzeitig aus Belgrad abgereist. Ein Sprecher der Aktion „Fahrt für den Frieden nach Belgrad“ sagte der Presse, die Gruppe sei von den jugoslawischen Behörden heimgeschickt worden, weil diese nicht für ihre Sicherheit garantieren wollten. AFP
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Die jugoslawische Militärjustiz hat gegen einen französischen Kameramann und einen kroatischen Journalisten wegen des Verdachts auf „Verrat militärischer Geheimnisse“ jeweils dreißig Tage Untersuchungshaft verhängt. Auf „Verrat“ stehen bis zu zehn Jahre Haft. Der Kameramann Eric Vaillon und der Journalist Antun Masle wurden am vergangenen Dienstag verhaftet. Der seit fast drei Wochen in Jugoslawien unter dem Vorwurf der „Spionage“ inhaftierte Sat.1-Korrespondent Pit Schnitzler wurde unterdessen vom japanischen Botschafter besucht, wie der Sender mitteilte. Schnitzler habe keine Spuren von Mißhandlungen gezeigt. Ein Termin für das Verfahren stehe noch nicht fest. AFP
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Nach einem Bericht des italienischen Fernsehens griffen italienische Sicherheitskräfte gestern früh erneut fast 200 Bootsflüchtlinge aus dem Kosovo an der südlichen Adriaküste auf. Sie seien in eine Notunterkunft in Otranto gebracht worden. dpa
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