: Betr.: Nato-Krieg gegen Jugoslawien
Rußland hat der Nato vorgeworfen, in Jugoslawien einen Krieg gegen die Umwelt zu führen. Die Luftangriffe verursachten eine ökologische Katastrophe, heißt es in einem Schreiben des russischen Staatskomitees für Umweltschutz: „Das gezielte Bombardement von ökologisch kritischen Zielen zeigt, daß es einen Übergang gibt von begrenzter militärischer Aktion zu einer Phase der umfassenden ökologischen Kriegsführung.“ AP
*
In den USA planen führende republikanische Kongreßabgeordnete eine Erhöhung des Militäretats um 13 Milliarden Dollar, um die Luftangriffe auf Jugoslawien zu finanzieren. Ein entsprechender Vorschlag des Vorsitzenden des Finanzausschusses, Bill Young, sollte noch gestern vorgestellt werden. Präsident Clinton hatte zuvor lediglich sechs Milliarden Dollar beantragt. rtr
*
Über 50.000 Griechen haben am Montag abend in Athen an einem Konzert gegen die Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien teilgenommen. Eine der Hauptattraktionen war der Komponist und Politiker Mikis Theodorakis. Er griff die Nato scharf an. Diese kümmerte sich nicht um die humanitären Probleme der Kosovo-Albaner, sagte er. „Sogar die Nazis haben so etwas nicht getan. Es ist schrecklich“, rief der 71jährige. AP
*
Wegen der Geiselnahme in einer Bank muß sich seit Dienstag ein 22 Jahre alter Albaner vor dem Landgericht Stade bei Hamburg verantworten. Der Mann brachte im November mit einer Plastikpistole und einem Gasrevolver ohne Munition 16 Menschen in seine Gewalt, um auf die Lage im Kosovo hinzuweisen. Der Angeklagte, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, habe sich verpflichtet gefühlt, die deutschen Medien über die hoffnungslose Situation seiner Landsleute zu informieren, sagte er. Als der sich der gelernte Maurer zur Geiselnahme in der Bank entschloß, hoffte er nach seinen Worten, daß die Presse vor der Polizei am Tatort eintreffen werde. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen