■ Kanadier klonen drei Ziegen: Spinnen-Stahl soll aus dem Euter kommen
Quebec (rtr/taz) – Die Biotechniker versuchen, wieder einen ihrer alten Träume zu verwirklichen. Sie wollen Ziegeneuter gentechnisch so manipulieren, daß aus den Zitzen Milch mit den begehrten Spinnenfaden-Proteinen fließt. Spinnenfäden sind leicht, jedoch zugfester als Stahl. Sie versprechen auch in der Medizin als Kunstsehnen oder Prothesen Profit. Die kanadische Gentechnikfirma Nexia Biotechnologies gab gestern in Quebec bekannt, daß es ihr als wichtiger Schritt bereits gelungen ist, drei Ziegen zu klonen.
Im Reagenzglas haben sie es auch schon geschafft, die Spinnengene in fremde Zellen einzubauen. Es fehlt noch der Durchbruch: daß eine lebende Ziege die Proteine im Euter produziert. Daraus könnte Nexia eine Gruppe von genetisch identischen Geißen und Böcken für die Zucht klonen – denn die alte sexuelle Reproduktion ist viel billiger als massenhaftes Klonen. rem
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