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■ Badpremiere geht baden

Eigentlich sollte ja bereits die Eröffnung gefeiert werden. Doch die Arbeiten waren noch nicht ganz abgeschlossen, als am Wochenende die ersten Journalisten zur Präsentation des „größten türkischen Dampfbads Deutschlands“ geladen wurden. So wurde mehr eine Baustellenbesichtigung daraus. Die Fotografen, ausgeschwärmt auf der Suche nach einem Motiv, stürzten sich auf die in Haremsgewänder gekleideten Models der Modedesignerin Gonca Bilgic, die sich dekorativ auf einem Massagestein im Hauptbad drapierten. Nach dem Stehimbiß stellte die Geschäftsführerin Yasemin Bayraktar in kurzen Worten das Konzept vor. „Ein Erholungsraum“ solle das Bad sein, mit getrennten Tagen für Frauen und für Männer. Zehn Jahre lang war Yasemin Bayraktar Geschäftsführerin des bisher einzigen Hamams in der Schokofabrik gewesen. Daher baut sie insbesondere auf die Nachfrage der Männer, denen der Zutritt zu den Räumlichkeiten des Frauenprojekts verwehrt war.

Das Hamam-Prinzip ist simpel und entspricht dem türkischen Brauch: Der Gast erhält zum Eintritt Badetuch und Kernseife, mit denen er es sich im Marmorbad gemütlich machen kann; Massage, Bio-Kosmetik und orientalisches Körperpeeling gehören zu den Extras. Kein ganz billiges Vergnügen freilich, und Yasemin Bayraktar hofft auf Touristen und Geschäftsleute, um die Investitionen zu amortisieren. Das Hamam soll am 17. Mai die Tore öffnen. Wenn nichts dazwischenkommt. Daniel Bax/ Foto: Anja Weber

Sultan Hamam, Bülowstraße 57, Schöneberg (Tel.: 21 75 33 75)

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