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Akademie-Protest gegen Bombenkrieg

Die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg hat auf ihrer Frühjahrstagung ein „Ende der serbischen Aggression“ im Kosovo und der Nato-Bombardierungen zu gleicher Zeit gefordert. „Krieg darf auf keiner Seite ein Mittel der Politik sein“, heißt es in einer am Sonnabend nach heftiger Diskussion mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution der Akademiemitglieder, zu denen auch die Schriftsteller Christa Wolf und Peter Härtling sowie der Regisseur George Tabori gehörten. Die Akademie warnt darin vor einem „tödlichen Siegeswillen“ in dem Balkan-Konflikt. Am 8. Mai, dem Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa, verweise die Akademie auf die seither gewonnenen historischen Erfahrungen: „Konfliktlösung durch Vertreibung und Genozid erschien ebenso überwunden wie Bombenkriege. Mit der Fortsetzung des Krieges in Jugoslawien wird die Not der Menschen nicht gemildert, sondern vertieft. Er wirft Europa zurück auf eine Politik der Gewalt, die seine humanen Grundlagen, seine Zivilisation zu zerstören droht.“ Der Präsident der Akademie der Künste, György Konrád, sagte: „Unsere Bomben sind Bumerange. Daheim haben sie das helle Gebäude der Begriffe und Werte zerstört.“ Politiker würden gewählt, doch das bewahre sie nicht vor dummer Rede und dummen Entscheidungen. dpa

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