: Vertragsabbruch '99
■ Rechte dürfen nicht in Handwerkskammer
„Lohnende Informationen“ hatte Thomas Nissen versprochen und im Namen des „Aufbruch '99. Initiative für Deutschland“ für den heutigen Samstag zu einer Veranstaltung in die Räume der Hamburger Handwerkskammer geladen. Doch die neurechte Initiative darf die Räume am Holstenwall nicht nutzen. Nachdem die Handwerkskammer durch die taz erfuhr, wer dort tagen wollte, kündigte sie den Mietvertrag.
„Mit solchen Gruppen möchten wir nichts zu tun haben“, versichert Sprecher Horst Storjohann. Der Saal sei von einer Privatperson angemietet worden. „Leider wurde es versäumt nachzufragen, wofür er genutzt werden sollte.“
Der Organisator der Veranstaltung von „Aufbruch '99“, Thomas Nissen, ist ehemaliges Mitglied des Bundesvorstandes der „Republikaner“. Hauptredner sollte der amtierende Rep-Bundesvorständler Rolf Schlierer sein. „Aufbruch 99“ ist der Neuen Rechten zuzuordnen. Im Februar war bei der Initiative bereits Horst Mahler zu Gast, der Gründer der „Bürgerbewegung für unser Land“. Mahler ist vom engagierten Linken zu einer Leitfigur der „Neuen Rechten“ konvertiert. 1974 als Unterstützer der „Roten Armee Fraktion (RAF)“ zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, warnt er nun vor einer „Überfremdung der Deutschen“. In Hamburg verkündete Mahler im Februar: „Die Gräben zwischen links und rechts müssen überwunden werden.“
Mit Mahler will Nissen eng zusammenarbeiten. „Das Deutsche ist der gemeinsame Nenner.“
Andreas Speit
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