: Kriegsgefangene werden entlassen
In Kürze wollen die USA zwei jugoslawische Soldaten freilassen, die von der UÇK gefangen und dann den amerikanischen Streitkräften übergeben worden waren. Das sagte am Sonntag ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Der Schritt dürfe aber nicht als ein Aufweichen der harten Haltung gegenüber der Belgrader Regierung gewertet werden. AFP
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Die Nato hat jetzt mit den im Kosovo tätigen Hilfsorganisationen ein Vorgehen vereinbart, das versehentliche Angriffe auf Flüchtlingskonvois in Zukunft verhindern helfen soll. Wie Nato-Sprecher Jamie Shea am Sonntag in Brüssel mitteilte, sollen die Hilfsorganisationen künftig ihre Fahrten 48 Stunden im voraus ankündigen, ihre Routen genau einhalten, auf Nachtfahrten verzichten und die Fahrzeuge deutlich markieren. AFP
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Am Sonntag abend ist die Residenz des deutschen Botschafters in Athen mit einer Panzerfaust beschossen worden. Die Polizei teilte mit, daß zwar das Dach des Gebäudes zerstört, Menschen aber nicht verletzt worden seien. Zum Zeitpunkt des Anschlages befanden sich der Botschafter Karl-Heinz Kuhna und seine Ehefrau im Gebäude. Einer der Täter ist offenbar beim Abfeuern der Panzerfaust verwundet worden; die Polizei fand an der Abschußstelle vor der Residenz Blutspuren. Mit Hilfe einer DNS-Analyse soll nun nach dem Täter gefahndet werden. Die Polizei vermutet die Täter in Kreisen der Untergrundorganisation „17. November“. AP
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Der Bielefelder Farbbeutelwerfer hat sich gestern der Polizei gestellt. Wie die Polizei in Bielefeld mitteilte, sei der 36jährige, in Berlin wohnhafte „Joschka-Besudler“ in Begleitung eines Rechtsanwaltes im Präsidium erschienen. Fischer hat gegen den Mann Anzeige erstattet, er muß mit einem Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung rechnen. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung durfte er nach Hause. dpa
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Unbekannte haben in der Nacht zum Montag das Haus des früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten und SPD-Vorsitzenden Björn Engholm in Lübeck mit Parolen gegen die Kosovo-Politik der Bundesregierung beschmiert. Der Lübecker Staatsanwalt sagte dazu, neben Worten wie „Mörder“ und „SPD“ seien auch der Name Angelika Beer und Hakenkreuze an die Hausfassade gesprüht worden. Außerdem habe es eine telefonische Drohung gegen Engholm gegeben. dpa
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Seit Beginn der Nato-Angriffe auf Jugoslawien haben etwa 95.000 Bewohner Pritinas die Hauptstadt der serbischen Provinz Kosovo verlassen, wie die unabhängige jugoslawische Nachrichtenagentur Beta am Sonntag meldete. Unter den Flüchtlingen seien ungefähr 35.000 Serben und 60.000 Albaner, meldete die Agentur unter Berufung auf „inoffizielle Schätzungen“. AP
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