: Eingeprägtes Erinnern
Seit geraumer Zeit streitet sich die Berliner Republik in ihren Feuilletons, wie man sich am besten erinnern soll an Auschwitz. Scheinbar hat sie darüber vergessen, daß man sich – solange sie sich streitet – durch das, worüber sie sich streitet, nicht an das erinnern kann, woran sie erinnern will. Und die zu mahnende Jugend tritt nach und nach ins Rentenalter. Um etwas über die deutsche Geschichte zu lernen, bevor man selbst dazu wird, hat sich eine zehnte Klasse der Clay-Oberschule, mit einem findigen Lehrer nach Auschwitz aufgemacht. Im Rucksack hatten sie neben frischer Unterwäsche auch die Namen von Tätern und Opfern, die mit Auschwitz zusammenhängen. Herausgekommen ist dabei nach einiger Recherche die Ausstellung „Auschwitz – dem Ort Namen geben“. Der findige Lehrer freut sich über seine engagierten Schüler, die Schüler über das Lob des Lehrers und irgendwann werden sich auch die Enkel der Schüler darüber freuen, daß ihnen Omi und Opi erklären können, woran dieses dann neue Mahnmal eigentlich erinnern soll. eb
Ausstellung: „Auschwitz – dem Ort Namen geben“, in der Clay- Oberschule, Bildhauerweg 9, 12355 Berlin (bis zum 18. Juni 1999)
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