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„Nicht gehen, sondern widerstehen!“ –betr.: „Grüne treten aus, Sozis suchen Kompromisse“, taz vom 17. 5. 99

Als Nicht-Promi war ich etwas erschrocken, meinen Namen in Verbindung mit einer Austrittserklärung in der taz zu finden. Mit dem Antrag auf Übernahme des Ströbele-Antrages durch die NRW-LDK bin ich zwar gescheitert, habe aber im Verlauf des Wochenendes die Wut bekommen über Realo-Aussagen, daß Reisende wie ich nicht aufgehalten werden sollen.

Mit einem Aufruf „Wut, Trauer und Agonie überwinden! Nicht austreten, sondern (r)eintreten! Ab heute wird zurückbeschlossen! Falsche Rücksicht wird nicht mehr genommen! Keine Unterbrechung des Widerstandes, bis Grüne wieder Friedenspolitik machen! Nicht gehen, sondern widerstehen!“ habe ich mich am 16. 5. an die Delegierten der Teil-LDKen zur Listenaufstellung für die Landschaftsversammlungen gewandt und zu Beschlüssen von Mitgliederversammlungen für den sofortigen Stopp der Bombardierungen aufgerufen, auch wenn diese im Widerspruch zum BDK-Beschluß stehen. Vor Ort sollen Flüchtlingsarbeit und Friedenswahlkampf gemacht sowie Friedensaktionen organisiert werden.

Trotz oder wegen dieses Aufrufes bin ich auf die Grün-offene-Liste für den Lanschaftsverband Westfalen Lippe auf Platz 8 gewählt worden. Das sehe ich als Bestätigung, weiter in der Partei für den Weg aus dem Krieg und für die Rückkehr zum grünen Programm zu kämpfen und hoffe, daß dies viele über den Grundsatzbruch durch eine BDK Enttäuschte tun werden.

Die Bildung eines Zusammenschlusses BasisGrün halte ich nur dann für sinnvoll, wenn der 6. 6. nicht als Trauer- und Strukturtreffen organisiert wird, sondern mit einer Demo gegen den Krieg um den Kosovo beginnt, falls er bis dahin immer noch nicht diplomatisch beendet worden ist. Detlev Paul, Iserlohn

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