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Iran darf wieder zur Buchmesse

Frankfurt/Main (dpa) – Zehn Jahre nach dem Mordaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie darf Iran im Oktober erstmals wieder an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen. Der Aufsichtsrat der Buchmesse beschloß auf seiner jüngsten Sitzung, iranische Verlage wieder zuzulassen, sagte Buchmessen-Sprecher Rüdiger Wischenbart gestern in Frankfurt. Die Buchmesse werde zudem auf eigene Kosten zwei unabhängige iranische Verlage einladen und eine Diskussion über die Situation von Autoren und Verlagen in Iran veranstalten. Grund für die Wiederzulassung war Wischenbart zufolge, daß sich der iranische Staatspräsident Mohammed Chatami im vorigen September öffentlich vom Mordaufruf gegen Salman Rushdie distanziert und einen Kurs der Öffnung eingeschlagen habe. „Wir haben seitdem Oppositionelle und auch iranische Exil-Schriftsteller befragt. Deren einhellige Meinung war, es sei sinnvoll, den Ausschluß zu beenden“, sagte Wischenbart. „Wenn wir weiter bei dem Verbot blieben, würden wir iranische Verlage strafen.“ Die Wiederzulassung bedeute den „Anschluß an die Weltgemeinschaft der kulturellen Offenheit“.

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