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Das Recht der Vertriebenen auf sichere Rückkehr

■ Der UN-Generalsekretär Kofi Annan besucht ein albanisches Flüchtlingslager. Er wurde dort allerdings kühl aufgenommen. Hilfsorganisationen fürchten um Gelder für ihre Arbeit

Der Beifall der Vertriebenen in den Flüchtlingslagern um Kukäs in Albanien blieb verhalten, als der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, gestern zu einem Besuch kam. Seine Rede konnten sie nicht verstehen, denn es waren keine Lautsprecher aufgebaut.

Trotz des kühlen Empfangs fand Kofi Annan herzliche Worte. Er sei beeindruckt von dem Geist der Vertriebenen, von ihrem Willen zur Rückkehr, erklärte er. Noch werde an einer UN-Resolution gefeilt, die auf der Basis der G 8-Erklärung erfolgen könnte. Alle Parteien hätten ein Interesse an der Entscheidung des Weltsicherheitsrates. Den Vertriebenen versprach er, daß sich an der Forderung, alle jugoslawischen Armee- und Polizeieinheiten sowie paramilitärischen Kräfte aus dem Kosovo zurückzuziehen, nichts geändert hätte. Die Rechte der Vertriebenen und ihre Sicherheit müßten gewahrt bleiben.

Weitere Details wollte Kofi Annan während der im Lager stattfindenden Pressekonferenz jedoch nicht verraten. Wie eine zukünftige Friedenstruppe aussehen könnte, unter welchem Befehl sie stehen sollte, sagte er nicht.

Umgeben von einem Pulk von Sicherheitsbeamten, den albanischen Offiziellen und den Präsidenten Rexhec Mejdani, war sein Besuch nur ein symbolischer. So jedenfalls schätzt es die Mitarbeiterin von Médecins sans frontière ein, die das Lager in Zusammenarbeit mit dem UNHCR führen. „Der Besuch ist wertvoll für uns, denn wir fürchten, daß die Militärs immer mehr auf die Organisation der humanitären Hilfe drängen“, erklärte Samantha Balton. Die Nato wolle vom Bombenkrieg in Jugoslawien ablenken.

Im Hintergrund der Auseinandersetzung geht es um die finanzielle Unterstützung für die Hilfsorganisationen. Weiterhin macht die Registration der Vertriebenen Sorgen. Den meisten Vertriebenen wurden Pässe und Kennkarten von serbischen Polizisten abgenommen. Erich Rathfelder, Kukäs

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