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Nicht lila? –betr.: „Fixerstube als Unternehmen“, taz hamburg vom 14. Mai 1999

Sehr geehrte Frau Spanner,

mit blankem Entsetzen haben wir in Ihrem Bericht Ihre Ausführungen über Frau Roths (Sozialsenatorin Karin Roth (SPD), d. red.) neue Kleider gelesen. Was in aller Welt haben Sie gegen goldene Knöpfe? Und was gegen die Farbe Lila?

Immerhin war das doch mal die Farbe der Emanzipation, für die sich gerade so progressive Medien wie die taz eingesetzt haben. Und nun das! Da steht eine frauenbewegte Politikerin für die Sache ein, leuchtet über die ganzen gräulichen Männer hinweg und anstatt deren Outfit einer genaueren Analyse zu unterziehen, wird die arme Frauenfarbe diskriminiert. Das hat sie nicht verdient! Schon gar nicht von der taz. Ganz abgesehen davon, daß eigentlich nur männliche Journalisten Aussehen und Kleidung von Frauen abfällig kommentieren, um von ihren eigenen langweiligen Beinkleidern abzulenken. Sexismus allerorts – jetzt auch bei der taz!

Wir protestieren daher im Namen der Farbengleichheit und –gerechtigkeit gegen die Diskriminierung des lila Kostüms! Und der goldenen Knöpfe!

Mit freundlichen Grüßen

Petra Bäurle,Pressesprecherin der Sozialbehörde

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