Querspalte

■ So you win again, you win again

Er ist wieder da. Am Pfingstmontag war im CNN-Videotext zu lesen, „Germany's defence minister Rudolf Scharping“ sei in Makedonien erschienen. Nach seinem Velo-Eschede von Mallorca war beinahe zu befürchten, daß nicht nur ein Arm, sondern der ganze Mann, unser, jawohl, Herr Bednarz, Friedensminister, gebrochen sein könnte, ja, daß er die Opfer der Serben wie auch seine eigenen einfach im Stich lassen würde: „Jetzt leckt mich mal mit eurem Scheißgenozid. Ich bin nämlich schon wieder vom Rad gefallen.“ – Nein, nein, nein: Ein zwar verwundeter, aber entschlossener Rudolf Scharping sprach voller „Leadership“: „Nato is able to win, Nato will win and Miloevic knows we will win.“ Nicht zu vergessen: Scharping knows it auch. Von ihrem Interpreten und seiner Muttersprache gelöst, hat diese Sentenz einen unwiderstehlichen Rhythmus, fast den Drive jener Single von Hot Chocolate: So you win again, you win again, the Nato. Oder: You can win if you want, if you want it you will win. Genau: Modern Talking. Oder: Windows 98. Winnie Schäfer. Egal wo, man spürt die Power einer Nummer 1. Den Sound des Sieges. Vertriebene Albaner standen Spalier und skandierten: „Nato – Scharping! Nato – Scharping!“ Da dürfte selbst dem letzten Ignoranten klargeworden sein, wie verzweifelt die Lage dieser Menschen ist. Hoffentlich kommen sie schnell nach Hause zurück und nie wieder in solch bizarre Situationen. Dafür gibt es, mit Björn und Agnetha gesprochen, selbstredend nur einen Weg: The Wertegemeinschaft takes it all. André Mielke