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Tip 3: Folk gegen Bockwurst

Im Alpenvorland scheint es mysteriöse Verbindungen zwischen dem Tatbestand einer Halbglatze, medizinischer Profession und musischer Ambition zu geben. Nach Rings-wandl ist Alexander Horsch nun schon der zweite Bayer, der alle drei Kriterien aufweist.

Obwohl alle möglichen Instrumente in seiner Folkband mit dem kuriosen, Entweder-wir-werden-berühmt-oder-den-merkt-sich-kein-Schwein-Namen „Schiggabei“ herumschwirren, sind die Songs angenehm leicht, wie handgestrickt, auskomponiert. Horsch kriegt manchmal eine Spur Neil Young- oder Bob Dylan-Sentimentnäseln hin und seine Mitstreiterin streichelt gelegentlich wie Steve Nicks die Seelen.

Dadurch erträgt man sogar die wenigen paar deutschen Texte, welche die Oberflächlichkeit der Welt im Allgemeinen und von München im Besonderen geißeln. Vielleicht können ja nur so griesgrämige, lustfeindliche, apokalyptisch gestimmte Menschen wie Horsch, die selbst wehrlose, unschuldige „Supermärkte, Kaufhaus, Schnellimbiß“ verdammen, rührende Musik schreiben. taz

28. Mai, 20.30 h, Schnürschuh-Theater

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