: Unterm Strich
Kabale in Weimar, Fortsetzung: Der Wuppertaler Kunstprofessor Bazon Brock hat die Weimarer Ausstellung von DDR-Kunst verteidigt. Im Vergleich zu dem, was Ausstellungen und Kunstmarkt den Künstlern im Westen zugemutet hätten, sei die Kritik an der Ausstellung lachhaft, sagte er im DeutschlandRadio Berlin. Seit dem 9. Mai werden Werke der klassischen Moderne, der NS-Kunst aus Hitlers Privatsammlung und DDR-Kunst gezeigt. Dazu dieser kulturkämpferische Steinschlag aus dem Hause Brock: „Was denken sich die Herrschaften eigentlich? Sie kommen in den Westen, sie schließen sich an, sie wandern zur D-Mark, um hinterher zu behaupten, jetzt gelten aber andere Spielregeln, nämlich die der guten alten DDR“, sagte Brock. Brock verteidigte damit die Ausstellungskonzeption des Ausstellungskurators Achim Preiß, der 1993 von der Universität Wuppertal an die Weimarer Bauhaus-Universität gekommen war. Gerade die kritisierte enge Hängung der Bilder könne die Unterschiede erkennbar machen. Wenn man dagegen den Anspruch der Künstler auf Geltung konsequent durchdenke, ließe sich eigentlich gar keine Ausstellung mehr machen, sagte Brock. Dagegen bezeichnete der Berliner Maler Walter Libuda die Schau als primitive Schwarzweiß-Schematisierung. In einem Beitrag für die FAZ warf er den Ausstellungsmachern Spaß an der denunziatorischen Gegenüberstellung vor.
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