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„Diese Transporte gehören auf die Bahn“ –betr.: „Einspurig in den Tod“, „Auftrieb für die Tunnelbauer“, taz vom 31. 5. 99

[...] Von der taz erwarte ich, daß sie nicht AAB-Experten (Auto-, Asphalt-, Betonlobby) zitiert, die dies als willkommene Chance sehen, eine zweite Fahrspurröhre zu fordern. Ausreichen würde eine zweite Röhre als Fluchtweg (die natürlich viel kleiner und viel billiger wäre). Eine zweite Fahrspuren-Röhre bringt nur eine Leistungsfähigkeitssteigerung (wie dies auch ein österreichischer Professor im ARD-Brennpunkt sagte und zweimal wiederholen mußte, weil der Reporter dies nicht wahrhaben wollte), aber keinen Sicherheitsgewinn. Vielmehr wäre der Unfall dort, wenn es ein Auffahrunfall war, auch passiert. Wenn aber eine zweite Röhre für Kraftfahrzeuge gebaut wird, wird noch mehr Verkehr möglich, und es werden noch mehr Lkws durchfahren. Die Fahrten werden sich dann auch erhöhen.

Viel wichtiger wäre, darauf hinzuweisen und hinzuwirken, daß es unverantwortlich ist, daß Gefahrgutlastwagen durch solche Tunnel fahren (zumindest dann, wenn relativ viel Verkehr ist). Diese Transporte gehören auf die Bahn. Dies geht leider wiederum nur, wenn die Tunneldurchfahrt so teuer wird, daß der Bahntransport letztendlich billiger ist. Ein weiteres Übel ist das Tempo und der fehlende Sicherheitsabstand. Wenn die Kraftfahrzeuge in gleichem, gemächlichem Tempo durch einen Tunnel fahren, kann kaum was passieren. Zudem ist nach verkehrswissenschaftlichen Erkenntnissen die Leistungsfähigkeit einer Straße bei rund 50 km/h am höchsten. Also gehören scharf kontrollierte Tempolimits in Tunnel (wie überhaupt auf Autobahnen) gefordert.

Nun waren aber die AAB-Lobbyisten schneller und schlauer und haben sogar bis in taz-Kreise hinein den Lesern Sand in die Augen streuen können. So blieb bei vielen Lesern hängen, daß, nur weil die bösen Umweltschützer die zweite Tunnelröhre verhindert haben, wieder einmal Menschen sterben mußten. Eigentlich eine vertane Chance für eine, wie ich immer noch denke und hoffe, kritische Zeitung. Rainer Widmann, Wuppertal

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